Musik ist und war für mich immer eine ganz persönliche Form mich zu sammeln, zu reflektieren, abzuschalten, zu erden, mich immer wieder neu zu entdecken und Emotionen zu verarbeiten.
Als echtes "Musikerkind" stand ich schon im Kinderwagen mitten drin und kann von mir behaupten, dass ich das wohl einzige Kind war, das kein Stubenarrest bekam, sondern "Draußenarrest“. Nach klassischem Klarinettenunterricht ging es nun also von Orchester, Band, Gospelchor, acapella-Besetzung, Akustikband und Studioprojekt zu Solopfaden über. Viel Gesang, Klarinette, Gitarre, Trommeln und ein wenig Klavier.
So weit eigentlich eine ganz übliche Musikerbiografie aber was, wenn du so schwer krank wirst, dass du keine Instrumente mehr spielen kannst, nicht zuverlässig zu Proben und Auftritten kommen kannst, weil dich dein Körper mit Schmerzen, Krämpfen und Schüben über Tage und Wochen ans Bett fesselt?
Was, wenn du immer seltener ohne Rollstuhl klarkommst und so schon Treppen zum Proberaum zum Hindernis werden?
Wie auf eine Bühne kommen? Die mit Rampen versehenen Bühnen halten sich doch eher in Grenzen.
Will das „die Gesellschaft“ eigentlich sehen?
Schonmal ne Rollifahrerin als Frontsängerin einer Rockband auf der Bühne gesehen, die sich lasziv um einen Mikroständer windet?
Ich bin Musikerin und werde es auch immer bleiben und werde darum kämpfen, dass Musik, Kultur und Behinderung sich nicht ausschliessen.
Viel Spaß beim Stöbern :-)